In diesem historischen Roman erzählt Asta Scheib die berührende Geschichte eines mittellosen Künstlers und einer reichen Bürgerstochter gegen Ende des 19ten Jahrhunderts in Mailand:
Als Giovanni Segantini sich an der Akademie Brera einschreibt, hat er eine albtraumhafte Kindheit und Jugend hinter sich. Er ist abgerissen, hungrig und hat kein Geld. Trotzdem wird er der engste Freund Carlo Bugattis, eines reichen Mailänder Bürgersohnes, der auch an der Brera studiert und schon einen Namen als Möbelbauer hat. Carlos' schöne, verwöhnte Schwester Luigia verliebt sich in den scheuen Giovanni, der zum Erstaunen aller in der Akademie einen Preis nach dem anderen bekommt. Der Maler und Luigia werden ein Paar und haben zusammen vier Kinder. Es ist ein turbulentes Leben, aber Luigias Hingabe an Giovannis Künstlertum und seine unerschütterliche Liebe zu ihr wappnen sie gegen alle Widrigkeiten.
Und wer von den Lesern die großartigen Kunstwerke Segantinis einmal im Original bewundern möchte, dem sei beim nächsten Urlaub Richtung Süden ein Abstecher nach St. Moritz in das kleine aber feine Segantini Museum empfohlen.
Immer wieder verschwinden Frauen und Männer in der Nähe des alten Korbach-Hofes. Die seit Generationen dort ansässige Familie steht unter Verdacht, etwas mit den Vermisstenfällen zu tun zu haben. Beweise wurden nie gefunden. Als der Hof zum Verkauf steht, ahnen Journalist Robert Walcher und seine kauzig-liebenswerte Haushälterin Mathilde, dass die Auflösung der Fälle endlich näher gerückt ist.
Sie beginnen zu recherchieren und stoßen auf eine Familiengeschichte, die über Generationen zahlreiche Opfer gefordert hat und bald geraten auch sie selbst in das Visier des Täters. Ein "Allgäu-Krimi" der sich von der Menge der vielen Artgenossen abhebt und Beschreibungen von Land und Leuten nicht aufdringlich oder aufgesetzt wirken lässt sondern authentisch daherkommt. Auch findet der Autor eine angenehme Mischung aus Mundart und Hochdeutsch. Insgesamt sehr spannend und man freut sich auf die weiteren Fälle mit Journalist Robert Walcher.
Das Marschmädchen Kya Clark lebt isoliert im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken.
Sie kennt jeden Stein und Seevogel, jede
Muschel und Pflanze. Als zwei junge Männer auf die wilde Schöne aufmerksam werden, öffnet Kya sich einem neuen Leben - mit dramatischen Folgen.
Das Buch besticht durch wunderbare, einfühlsame Naturbeschreibungen und schildert das Heranwachsen eines jungen Mädchens in einsamer, stiller Landschaft. Langsam entwickelt sich eine berührende Liebesgeschichte, die nach und nach in einen packenden Kriminalfall mündet, welche den Leser in seinen Bann zieht.
Dieses Buch wurde mir vor etlichen Jahren in einer Kaufbeurer Buchhandlung von meinem Lieblingsbuchhändler in die Hand gedrückt mit den Worten "Wenn sie dieses Buch gelesen haben, brauchen sie kein anderes Buch mehr lesen".
Ich habe seitdem noch viele Bücher gelesen, aber dieser autobiographische Roman nimmt einen besonderen Platz in meinem Regal ein:
Hier wird die Geschichte eines jungen Mannes von seinen Kinderjahren bis zu seinen ersten Erfolgen als Schriftsteller erzählt. Als einziges Kind seiner Eltern, die im Zweiten Weltkrieg und in der Zeit danach vier Söhne verloren haben, wächst er in Köln auf. Die Mutter ist stumm geworden und auch ihr letzter Sohn lebt stumm an ihrer Seite. Nach Jahren erst kann er sich aus der Umklammerung der Familie lösen, in Rom eine Karriere als Pianist beginnen und nach dessen Scheitern versuchen, mit dem Schreiben sein Glück zu machen.
Ortheil gelingt auf ehrliche und sensible Weise die wunderbare Geschichte einer Ichwerdung und berührt den Leser zutiefst.